Foto: Georg Aerni

Tonhalle Zürich

Die Tonhalle Zürich ist seit 1895 die Heimat des Tonhalle-Orchesters Zürich. Nach der umfassenden Instandsetzung in den Jahren 2017 bis 2021 erstrahlt sie wieder in ihrer ganzen Pracht.

In historisierendem Stil kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut, erfuhr die Tonhalle im Lauf der Zeit so einige Veränderungen: Ein Teil wurde abgebrochen, das Kongresshaus angebaut, viele der originalen Verzierungen wurden entfernt, man reduzierte die Farbigkeit und brachte sie wieder zurück. Was glücklicherweise in ihrer Substanz bestehen blieb, sind die beiden Säle, gehört doch die Grosse Tonhalle zu den akustisch besten Sälen der Welt.

Inzwischen steht das ganze Ensemble unter Denkmalschutz. Dank der Zürcher Stimmbevölkerung, die 2016 mit grosser Mehrheit Ja sagte zu einer umfassenden Instandsetzung, genügt sie nun vor und hinter der Bühne den heutigen vielfältigen Ansprüchen – und strahlt in neuer Frische. Nach den Umbauarbeiten der Jahre 2017 bis 2021 ist auch die alte klangliche Brillanz des grossen Saals zurück.

Wir sind sehr glücklich, dass wir in diesem wunderbaren Gebäude arbeiten dürfen!

Foto: Georg Aerni
Foto: Georg Aerni
Eingangshalle (Foto: Georg Aerni)
Vestibül (Foto: Georg Aerni)
Konzertfoyer (Foto: Georg Aerni)
Konzertfoyer Galerie (Foto: Georg Aerni)
Grosse Tonhalle (Foto: Georg Aerni)
Grosse Tonhalle (Foto: Georg Aerni)
Kleine Tonhalle (Foto: Georg Aerni)
Vereinssaal (Foto: Georg Aerni)

Erkunden Sie die Tonhalle Zürich

Nach vier Jahren Renovationszeit hat die Tonhalle Zürich im September 2021 wieder ihre Türen geöffnet.

Audioguides
Erkunden Sie unser Zuhause per Audioguide und erfahren Sie Spannendes zur bewegten Geschichte, Architektur und Akustik der Tonhalle Zürich.

Virtuelle Besichtigung
Flanieren Sie virtuell durch die Tonhalle Zürich mit Google Arts & Culture. In acht Online-Ausstellungen und Videobeiträgen können insbesondere die berühmten Deckengemälde, Ornamente und Dekorationen bestaunt werden, die der Tonhalle ihren ganz besonderen Charakter verleihen.

Öffentliche Führung
Bei einer öffentlichen Führung vor Ort erhalten Sie Einblicke in die Arbeitswelt unseres Orchesters, erleben den Bereich hinter der Bühne und erfahren interessante Anekdoten zur Geschichte und Architektur der renovierten Tonhalle Zürich.

 «Tonhalle Zürich 1895 – 2021»
Noch mehr Einblick in die Geschichte und Architektur der Tonhalle Zürich gibt Ihnen das Buch «Tonhalle Zürich 1895 – 2021», welches anlässlich der Wiedereröffnung im September 2021 erschienen ist.

Von 1895 bis 2021

Die Tonhalle am See erfuhr vier bauliche Zäsuren, deren Jahreszahlen in der Saison 2021/22 immer wieder als programmatische Leitgedanken aufblitzen. Ein Blick in die bewegte Geschichte des Gebäudes.

1895 – Ein «Kunsttempel» für Zürich

1895 war sie vollendet, die Neue Tonhalle am See. Mit ihr erhielt die Zürcher Bevölkerung einen «bleibenden Kunsttempel», der die Alte Tonhalle (den 1867 eingerichteten Konzertsaal im Kornhaus auf dem Sechseläutenplatz) ersetzte. Das 1868 gegründete Tonhalle-Orchester Zürich zog damit in ein prunkvolles Gebäude um, welches das stolze Selbstverständnis des Zürcher Bürgertums repräsentierte.

Mit Gebäuden wie der Neuen Tonhalle wollte sich Zürich damals zur modernen Grossstadt wandeln. Entsprechend beeindruckend sollte der Konzertbau als Teil der gerade neu entworfenen Quaianlagen von Bürkli (beim heutigen General-Guisan-Quai) sein. Als Architekten engagierte man deshalb die renommierten Wiener Fellner & Helmer, die wenig zuvor auch das Stadttheater Zürich, das heutige Opernhaus, gebaut hatten. Für die Tonhalle entwarfen sie einen noblen Gebäudekomplex, der dem Trocadéro in der Weltstadt Paris u.a. mit zwei hohen Türmen nachempfunden wurde.

Schon bei der Einweihung des Tonhalle-Saals, des Herzstücks des Zürcher Trocadéros, wurde die herausragende Akustik gelobt, die nach wie vor weltbekannt ist. Zum Eröffnungskonzert lud man den verehrten Johannes Brahms ein, der dabei eigene Werke dirigierte – und sich neben anderen Heroen der Musikgeschichte wie Beethoven im Deckengemälde bestaunen konnte.

1939 – Ein modernes Kongresshaus für die Landesausstellung

Zürich war mächtig stolz darauf, die Landesausstellung 1939 auszurichten, die ganz im Zeichen der geistigen Landesverteidigung stand, als Europa in die nächste Katastrophe lief.

Man verpflichtete die Schweizer Architekten Haefeli, Moser, Steiger, um ein modernes Kongresszentrum zu errichten. Dafür riss man das zunehmend als «alt» empfundene Trocadéro ab und ersetzte es durch ein Meisterwerk des modernen Bauens. Den Architekten gelang es, die beiden Tonhalle-Säle in einen Gebäudekomplex zu integrieren, der mit einem erweiterten Verständnis des Funktionalismus überzeugte: In die reine Zweckmässigkeit des Gebäudes flochten sie verschiedene ästhetische und dekorative Elemente ein. So spielte das Gebäude geschickt mit dem Kontrast zwischen Stadt und Natur, etwa mit einem Gartenhof, einem tropischen Wintergarten im Foyer oder einer auf den See weisenden Terrasse.

1985 – Ein Umbau im Zeichen der Erneuerung

In den nicht nur in Zürich turbulenten 1980er-Jahren modernisierte man die Tonhalle im damaligen Zeitstil und griff an verschiedenen Orten in die architektonische Substanz des Gebäudekomplexes ein. Deutlichstes Zeichen dafür war der Panoramasaal, eine mächtige Stahlkonstruktion, die man parallel zum See errichtete.

Auch sah man die Zeit gekommen, die in die Jahre gekommene Orgel von 1872, die bereits von der Alten Tonhalle auf dem Sechseläutenplatz in die Neue Tonhalle transferiert worden war, trotz ihres grossen historischen Werts durch ein neues Instrument zu ersetzen.

2021 – Geschichte und Gegenwart im Dialog

Von 2017 bis 2021 wurde die Tonhalle grundlegend renoviert. Die Zürcher Stimmbevölkerung hatte zuvor die Idee des Neubaus eines Kongresszentrums verworfen, der den Abriss des Baus von Haefeli, Moser, Steiger bedeutet hätte. Damit bekannte sie sich zum grossen und schützenswerten architektonischen Erbe.

Der Arbeitsgemeinschaft von Elisabeth und Martin Boesch, Diener & Diener sowie Conzett Bronzini Partner ist es mit dem Umbau im 21. Jahrhundert gelungen, einen Dialog zwischen Geschichte und Gegenwart zu eröffnen. Die Grosse Tonhalle hat man aufwendig restauriert, indem man sich am Originalzustand von 1895 orientierte und dabei etwa die überwältigenden Farben des opulenten Saals wiederherstellte. Der frisch renovierte Gebäudekomplex erlaubt auch wieder einen direkten Zugang zum See- und Alpenpanorama mit einer grossen Terrasse und einem Restaurant. Auch künstlerisch wird der Austausch zwischen Geschichte und Gegenwart aufgegriffen – mitunter mit einer neuen Orgel im grossen Saal, die sich zugleich für das Repertoire der Eröffnungszeit als auch für zeitgenössische Musik eignet.

Baugeschichte und Architektur

Grosse Tonhalle

Erfahren Sie in dieser Online-Ausstellung von Google Arts & Culture mehr über die Grosse Tonhalle, die Restaurierung und die Deckengemälde:

Die Orgel

Die neue Orgel von Orgelbau Kuhn ist eine Hommage an den Klang der Tonhalle Zürich. Wir freuen uns, diesen Klang in zahlreichen Orgelkonzerten und an den Internationalen Orgeltagen Zürich erklingen zu lassen. Mehr Infos

Hier möchten wir die neue Orgel in ein paar Zahlen und Fakten vorstellen:

Die Orgeln in der Tonhalle Zürich

1872
Errichtung einer Kuhn-Orgel in der Tonhalle im neuen Kornhaus

1895
Einbau der Kuhn-Orgel in die neue Tonhalle

1927
Umbau und Vergrösserung der Kuhn-Orgel

1939
Modernisierung der Kuhn-Orgel durch eine elektro-pneumatische Setzereinrichtung

1988
Neubau einer Orgel durch die Firmen Kleuker und Steinmeyer

1995
Wiederaufbau der alten Kuhn-Orgel in der Zürcher Neumünsterkirche

2021
Einweihung der neuen Kuhn-Orgel in der renovierten Tonhalle

Tonhalle Maag

Vier Spielzeiten haben wir in der Tonhalle Maag in Zürich-West verbracht, währen die Tonhalle Zürich aufwendig renoviert wurde. In dieser Online-Ausstellung von Google Arts & Culture erfahren Sie mehr über unsere Interimsspielstätte.

Wir danken unseren Partnern