Eröffnung der Tonhalle Maag im September 2017 (Foto: Priska Ketterer)
Rücktritt nach elf Jahren

Danke, Martin Vollenwyder!

Als Präsident des Verwaltungsrates hat Martin Vollenwyder vieles bewirkt.

«Elf Jahre, in denen keine Routine aufkam» – so fasst Intendantin Ilona Schmiel die Zeit zusammen, in der Martin Vollenwyder als Präsident des Verwaltungsrats für die Tonhalle-Gesellschaft Zürich wirbelte. Das grösste Projekt, das in dieser Zeit gestemmt werden musste, war die Interimsspielstätte für die Zeit der Renovation der Tonhalle am See. Ein Ort musste gefunden oder gebaut werden, zentral gelegen und mit einer vernünftigen Akustik. Und natürlich brauchte es Geld, um einen solchen Ort zu finanzieren.

Das war der Moment, in dem Martin Vollenwyder, der dem Haus bereits seit 2002 als Vizepräsident des vorgängigen Vereins verbunden war, zur Höchstform auflief: Die Tonhalle Maag, die dem Orchester und dem Publikum vier glückliche Jahre beschert hat, war auch sein persönlicher Erfolg. Die «NZZ am Sonntag» brachte es auf dem Punkt: «Er nutzte alle Kanäle und Kontakte, die ihm zur Verfügung standen, um das hinzubekommen, was heute den Zauber der Holzkiste auf dem Maag-Areal ausmacht – eine hervorragende Akustik, die auch den leisesten Ton wunderbar klingen lässt.»

Auch sonst hat Martin Vollenwyder in der Tonhalle Zürich bewegte Zeiten erlebt, wie Stadtpräsidentin Corine Mauch schreibt: «Du hast Wechsel der Intendanz und des Chefdirigenten begleitet und ‹dein Orchester› zuversichtlich durch die Jahre der Corona-Pandemie geführt.» Stichwort Zuversicht: Sie war – neben dem Humor, seinem Enthusiasmus und der Stimme, die den Saal auch ohne Mikrofon füllte – tatsächlich ein Markenzeichen von Martin Vollenwyder. «Es kommt schon gut», sagte er jeweils, und tat dann alles Nötige, damit es tatsächlich gut kam.

Oft, sehr oft war er zusammen mit seiner Frau Susanne Bernasconi im Konzert anzutreffen, häufig reisten die beiden auch auf Tourneen mit. Wenn sie einmal nicht dabei waren, so sagt Konzertmeisterin Julia Becker, «hat gleich etwas gefehlt». Martin Vollenwyder betrieb sein Amt mit viel Liebe zur Musik und zu den Musiker*innen. «Das Menschsein ohne Kultur ist nicht nur langweilig, sondern sinnlos», hat er einmal gesagt. In diesem Sinn zweifelt niemand daran, dass er auch künftig, als frisch gewählter Ehrenpräsident, regelmässig in der Tonhalle Zürich auftauchen wird.

Hier eine kleine Fotostrecke als Erinnerung:

Auf Tournee in Wien
veröffentlicht: 30.01.2025

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