Série jeunes: Vanessa Porter
Série jeunes: Vanessa Porter
Daniel Mudrack Elektronik
Vanessa Porter «folie»
Emil Kuyumcuyan «Shapes» für Vibraphon
Vinko Globokar «?Corporel» für Bodypercussion
David Lang «The Anvil Chorus»
Georges Aperghis «The Messenger» für Zarb und Stimme
«Le Corps à corps» für Zarb und Stimme
Alexander Sandi Kuhn «À Deux» Solowerk für Vibraphon
Folie à Deux beschreibt eine Geistesstörung, bei der eine eigentlich gesunde Person die Wahnvorstellungen eines nahestehenden, an einer Psychose erkrankten Menschen übernimmt und schliesslich denselben Wahn teilt. Im Laufe der Zeit bestärken sich die beiden gegenseitig in dieser Überzeugung.
Gemeinsam mit dem Klangregisseur Daniel Mudrack hat die preisgekrönte Perkussionistin und Performance-Künstlerin Vanessa Porter ein Konzept mit dem Titel «Folie à Deux» entwickelt, das die Emotionen der Betroffenen durch Musik, Improvisation, Live Loops und Soundinstallationen darstellt, um dem noch sehr unbekannten Krankheitsbild mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Was Vanessa Porter interessiert, sind Klang und Körperlichkeit, Haut und Haptik: Es geht ihr darum, Grenzen auszuloten. Das sei nicht immer schön, dafür fragil und direkt. Sie will beweisen, dass es für ein durchgängiges, stündiges Programm ohne Pause oder Applaus vor allem vollen Körpereinsatz braucht: «Da wird gezischt und geflüstert, da geht's ums Kratzen, ums Reiben und auch ums Schlagen», sagt Porter. Gerade so, als würde jemand zum ersten Mal seinen Körper auskundschaften. Dafür verwendet sie eigene Musik sowie Werke von Georges Aperghis, Salvatore Sciarrino, Alexander Sandi Kuhn, David Lang, Emil Kuyumcuyan und Vinko Globokar.